Mark Lanegan - Blues Funeral
 
Inzwischen ist er 47 Jahre alt, seine Stimme ist noch tiefer geworden, seine Ausstrahlung noch düsterer. 7 Jahre ist es inzwischen her, dass er ein Soloalbum veröffentlichte. Damals war es schon das Cover so schwarz und düster wie seine Texte. Heute, fast 50-järhig, blickt er im Inlet noch immer skeptisch in eine Welt, die er pessimistisch sieht. Vielleicht hat er auch einfach schon zu viel gesehen. Als Kopf der Grunge-Ikonen The Screaming Trees oder seine Jahre bei den Stoner-Rock-Stars Queens of the Stone Age, alles hat tiefe Spuren in seiner Stimme und seinem Gesicht hinterlassen. Heute macht er das, was er gerade will, wonach ihm eben ist. Das können die zerbrechlichen Alben mit der Belle & Sebastian Dame Isobel Campbell sein oder mit britischen Elektronik-Acts wie UNKLE, Bomb the Bass oder den Soulsavers. Den Elektroausflügen wird er die Inspiration zum letzten Song „Tiny Grain of Truth“ verdanken. Wie hier der New Order – Basslauf eingebaut wurde, ist schlicht weg genial. Und diesen Weg hätte man ihm nach seinem Bandprojek The Gutter Twins gar nicht zugetraut. Es war eine Kollaboration mit seinem Langzeit-Freund Greg Dulli (The Twilight Singers). Und jetzt? Blues Funeral ist voll mit Blues, Psychedelic-, Grunge- und Stoner-Rock. Im Mittelpunkt stehen aber die Songs. Ob Folk-Balladen, schwermütiger Blues oder pumpende Elektronik-Musik. Mark Lanegan stellt den Song in die Mitte und experimentiert damit herum. Ob das fast hymnische „Harborvie Hospital,“ mein persönlicher Lieblingssong oder das treibende erste Stück „The Gravedigger.“ Schon bei den ersten Takten spürt man, was man an dem Mann hat und warum ein Soloalbum nach sieben Jahren und dem grandiosen Meilenstein „Bubblegum“ so wichtig für die Rockmusik ist.  Durch seine vielfältigen Projekte kann der Amerikaner sich inzwischen aussuchen, wer in seiner Band spielen darf. Kein Wunder also, dass das Line Up hochkarätig ist. Josh Homme, Greg Dulli, Jack Irons (Red Hot Chili Peppers, Pearl Jam) und Alain Johannes (Queens of the Stone Age, Eagles of Death Metal).
 
Als CD, als Download und auf Vinyl erhältlich
 
 
Mark Lanegan
Samstag, 31. März 2012