Paolo Fresu & Omar Sosa - Alma
 
Alma ist das spanische Wort für Seele. Ein gewagter Begriff für ein Albumname, der seit Jahren überstrapaziert wird. Was der kubanische Pianis Omar Sosa und der Italienische Flügelhornspieler Paolo Fresu hier aber abliefern, ist aber Seele pur. Morelenbaum ist soetwas wie der Poet des Trios. Er spielt Cello und verstärkt bei vier Stücken die Melodien in dieser großen Instrumental - Musik. Seine Arbeit begann erst, als die Platte bereits fertig eingespielt war. 
Alma ist eine Reise durch verschiedene Erdregionen, durch verschiedene Kulturkreise, die am Ende unter dem Namen Kammerjazz laufen dürfte. Seit dem Album „Being there“ des Tord Gustavsen Trios dürfte dieses Album sicher das dichteste und in sich schlüssigste Album der New Jazz Ära der letzten Jahre sein. Der tiefe Gedanke etwas geradezu spirituelles zu schaffen, das die wahre Kraft erst in den Nachtsunden entfacht ist jede Sekunde zu hören. Wenn sie Paul Simons „Under African Skies“ minimieren und den schon damals vorhandenen Jazzgedanken an die Oberfläche spülen, dann ist das schlichtweg genial. Die restlichen Stücke stammen aus der Feder des Kubaners und des Italieners. Neben ihren Hauptinstrumenten spielen die beiden Jazzer auch diverse Percussioninstrumente im Overdub verfahren. Niemand soll die Stille durchbrechen, die diese 12 Stücke ausstrahlen. Es ist ein intimes Werk, eine Kulturbegegnung, ohne ein Clash zu sein. Da dürfen viele elektronische Instrumente auf Akustische treffen, da trifft afrokubanische Musik auf Folklore aus dem Mittelmeerraum und am Ende läuft das alles unter dem Label Nu Jazz. Nu Jazz, im Zeitlupentempo!

Als Cd und Download erhältlich
Paolo Fresu & Omar Sosa
Dienstag, 5. Juni 2012